Freitag, 20. Juli 2012

Meine Kritik an der Freien Schule Albris

In den letzten Artikeln, die ich hier im Blog über die Freie Schule Albris geschrieben habe, bin ich eigentlich nur am Rande auf die Punkte eingegangen, die ich kritisierenswürdig finde. Deshalb möchte ich hier nun die Kritikpunkte nennen, die ich persönlich an dieser Schule habe. Meine Meinung dazu hat sich gebildet durch meine knapp 10 jährige Schulzeit an der damaligen Freien Waldorfschule Kempten, durch Gespräche während und nach meinem Besuch dieser Schule mit Lehrern, Eltern und anderen Schülern sowie durch Berichte in den klassischen Medien und im Internet. Die Bewertung der Sachverhalte ist natürlich meine persönliche Einschätzung. So kritisierte beispielsweise der Bund der Freien Waldorfschulen in den 80 Jahren,dass es an der damaligen Freien Waldorfschule Kempten keinen Religionsunterricht gibt

Ich möchte durch die Darstellung meiner Beobachtungen insbesondere interessierten Eltern eine andere Sichtweise auf die Freie Schule Albris und ihre Spielstuben zeigen, als dies durch Darstellungen der Schule möglich ist. Deshalb hier meine Kritikpunkte im einzelnen:

Die Schule hält sich selbst nicht an die Ideale, die sie vorgibt umsetzen zu wollen


Einzelheiten dazu finden sich teilweise in den Folgenden Punkten.

Psychische Manipulation


An der Freien Schule Albris wird versucht Schüler in ihrer Meinung zu beeinflussen. Dies geschieht dadurch, dass immer wieder suggeriert wird, dass eine Aussage des Lehrers auch die eigene Meinung sei oder dass nur eine einzige logische Schlussfolgerung möglich sei. Wer den teilweise esoterischen Aussagen der Lehrer widerspricht wird als dumm und unbelehrbar hingestellt. Viele meiner Aufsätze, in denen nach meiner Meinung gefragt war, wurden von den Lehrern so lange inhaltlich „korrigiert“, bis darin die Meinung des Lehrers bzw. der Schule stand. Es fielen Sätze wie: „Das können Sie doch nicht ernst meinen!“* oder: „Das hatten wir aber anders besprochen.“* Dieses Vorgehen steht im Widerspruch zum selbst erklärten Ziel, die Schüler zu selbstständig denkenden Menschen zu erziehen. Die Manipulation erstreckt sich meines Erachtens nicht nur auf Schüler, sondern auch auf Lehrer, Eltern und Paten (finanzielle Unterstützer der Schule). Unter anderem wurden Lehrer, Eltern und Paten durch das Einreden eines schlechten Gewissens dazu genötigt Geld „für die gute Sache“* zu spenden.

sektenähnliche Struktur der Freien Schule Albris


In der Hierarchie der Schule steht der Schulgründer Sigurd Böhm an der Spitze und entscheidet allein über die inhaltliche und pädagogische Richtung der Schule. Ihm ordnen sich der Schulleiter, alle Lehrer und sonstigen Mitarbeiter unter, wobei es auch innerhalb des Kollegiums noch hierarchische Strukturen gibt. Sigurd Böhm hält regelmäßig Vorträge für den sogenannten Studienkreis, in denen es so weit ich weiß um unterschiedliche esoterische, aber auch politische Themen geht. Um Sigurd Böhm und auch Rudolf Steiner wird ein regelrechter Personenkult praktiziert. In Zusammenhang mit der psychischen Manipulation macht diese Struktur auf mich den Eindruck einer Sekte, deren Mitglieder dies natürlich vehement abstreiten.

unwissenschaftliche Unterrichtsinhalte


An der Freien Schule Albris wird ein unwissenschaftlicher bzw. pseudowissenschaftlicher Unterricht praktiziert. Naturwissenschaftliche Vorgehensweisen werden bewusst abgelehnt. Die Fächer Physik und Chemie wurden auch vom zeitlichen Umfang sehr vernachlässigt. Hier einige Beispiele aus dem Fach Geschichte: In der Wiege der Menschheit, so hieß es, seien in Atlantis die ersten Menschen geschwebt. Der „Turmbau zu Babel“ wurde als geschichtliche Tatsache dargestellt. Im Geschichtsheft (Schulbücher gibt es an Waldorfschulen nicht) gibt es einen Eintrag mit der Überschrift „Wie es zum Krieg um Troja kam“. Darin geht es um Götter und Halbgötter. Darunter steht nicht etwa, dass es sich um eine Sage handelt, sondern: „Dies geschah etwa um das Jahr 1200 v. Chr. In der Morgenröte der Griechischen Geschichte.“

Ich meine, dass dieser Unterricht ein falsches Bild der Welt zeigt und deshalb an einer allgemeinbildenden Schule nichts verloren hat. Man könnte hierin auch ein Verstoß gegen Artikel 7 des Grundgesetzes sehen. Es steht ja jedem frei in seiner Freizeit an Engel, Götter oder, wie ich, an das Fliegende Spaghetti Monster zu glauben, aber im Unterricht sollte es meiner Meinung nach um die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse gehen. Das erreichen der staatlichen Abschlüsse wird durch diese Vorkenntnisse erheblich erschwert (Die Statistik, der Freien Schule Albris über die Abschlüsse ist dazu nicht aussagekräftig).

Einen relativ großen Anteil am Unterricht arbeiten die Schüler übrigens in Albris, um dort die Landschaft zu gestalten oder Gebäude zu bauen.

Abschottung nach Außen


Die Schule stellt sich als einzige Alternative dar, in dem alles andere schlecht gemacht wird. Da draußen gibt es die böse „Staatsschule“, die die Schüler nur auf das böse Alltagsleben vorbereiten will. Da gibt es andere Waldorfschulen, die aber Steiner nicht verstanden haben und deshalb eigentlich „Staatsschulen“ im „Waldorfgewand“ sind. Hier ein Zitat aus einem zusammenfassenden Protokoll über den Bericht von Schülern aus ihrem Sozialpraktikum:

„Im staatlichen Kindergarten ist eine sehr gespannte Stimmung, die Erzieherinnen schreien die Kinder an, die Kinder verschlagen sich gegenseitig, aber wahrscheinlich sind auch die Elternhäuser an der Lage mit „Schuld“.

Im Montessourikindergarten dürfen die Kinder machen was sie wollen, die Kindergärtnerinnen sind nur da, damit nichts passiert.

Im Waldorfkindergarten ist es ein lockeres miteinander Spielen, wo ein fester Rahmen besteht, der aber kein Zwang ist.“

(Mit Waldorfkindergarten ist hier eine der Spielstuben der damaligen Freien Waldorfschule Kempten gemeint)

Viele Schüler der Schule haben kaum Kontakt zu Schülern anderer Schulen. Solche Aussagen im Unterricht wären sonst wohl kaum möglich.

Durch den eigenen „Lehrplan“ der Schule wird es Schülern sehr erschwert an eine andere Schule zu wechseln.

Die Lehrer


Die Lehrer haben oder hatten zumindest teilweise keine oder keine ausreichende Ausbildung. In der sogenannten Jugendakademie wird Nachwuchs ausgebildet, aber noch viel ideologischer, als es die bisherigen Lehrer schon sind. Es kam in der Vergangenheit mehrmals zu Gewalt gegen Schüler. Dies waren zwar die Taten einzelner Lehrer, jedoch bin ich der Meinung, dass die Gewalt durch das System und die Hierarchie der Schule zumindest gefördert wird.

Die Schule mischt sich ins Privatleben ein


Immer wieder mischte sich die Schule in das Privatleben einzelner Schüler ein. So wurde es z.B. verboten auffällig bedruckte Kleidung oder Piercings zu tragen. Viele Schüler wurden, wie ich, aus fadenscheinigen Gründen von der Schule gegangen. Ich wurde vor die Wahl gestellt, ob ich ein Konzert meiner Band absage oder die Schule verlasse. Dies zeigt wieder, dass es der Schule nicht um Individualität geht. Auch den (immer wieder geforderten) künstlerischen Anspruch kann ich so nicht ernst nehmen.

Die Freie Schule Albris ist nicht kritikfähig


Kritik im Unterricht wird nieder geredet. Die meisten Schüler äußern ihre Kritik deshalb auch gar nicht offen. Hartnäckigere Kritiker werden unter vorgeschobenen Gründen rausgeworfen oder strukturell mundtot gemacht. Kommt Kritik von außen (wie zur Zeit im Internet), wird diese Kritik als das Werk vereinzelter Spinner und als Schmäh- bzw. Hetzkampagne dargestellt. Die Schule droht mit gerichtlichem Vorgehen oder veröffentlicht falsche Behauptungen (siehe: Es scheinen nur noch Lügen zu helfen).

„Es war doch nicht alles schlecht“*


Für die ganz hartnäckigen, die jetzt noch sagen werden „Es war doch bestimmt nicht alles schlecht“: Tom Cruise ist vielleicht auch ein guter Schauspieler. Und Hitler hat die Autobahn gebaut. Ja und? Soll ich das jetzt gegeneinander aufwiegen?

Aber ganz im ernst: auch wenn das staatliche Schulsystem viele Fehler hat, finde ich eigentlich kaum etwas, das an der Freien Schule Albris besser laufen würde. Die Gebäude in Albris sind schöner, dort fand zumindest zu meiner Zeit aber noch kein regulärer Unterricht statt. Es gibt keinen Religionsunterricht, dafür aber esoterische Inhalte in allen Fächern (da ziehe ich die stattliche Schule vor, wo man wenigstens in Ethik gehen kann). Ein wirklichen Vorteil gegenüber staatlichen Schulen würde ich darin sehen, dass die Freie Schule Albris eine Gesamtschule ist, wo Schüler nicht von vorneherein in Schubladen gesteckt werden. Leider schafft die Schule nicht diesem Anspruch gerecht zu werden. Deshalb schiebt sie Schüler, die im regulären Unterricht Probleme haben, in gesonderte Klassen ab, wo kaum noch Förderung stattfindet. Und zu den Lehrern: da gibt es, wie an jeder Schule, unsympathische genau wie sympathische, einige haben ja selbst ihre Kritik an der Schule.

Ich finde es traurig, wenn am Ende das einzig positive an dieser Schule die Gebäude sind, in denen (zukünftig) der Unterricht stattfindet.

*Kein wörtliches Zitat, welches jemand genau so gesagt hat. Es geht hier um eine sinngemäße Wiedergabe.


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Was sagt uns die Statistik über die Abschlüsse der Freien Schule Albris?

Auf der Website der Freien Schule Albris findet sich folgende Statistik über die absolvierten Abschlüsse von 2002 bis 2012:


Screenshot von  www.freie-schule-albris.de


Seit wann gibt es an stattlichen Schulen einen internen Abschluss? "Interner Abschluss" ist wohl nur ein schön geredetes "ohne Abschluss".

Woher stammen die Zahlen der öffentlichen Schulen? Und wie kann man nachprüfen, ob die zahlen der Freien Schule Albris stimmen? Aber auch wenn ich annehme, dass diese richtig sind, sind die Zahlen nicht vergleichbar. Die Schüler kommen aus unterschiedlichen Elternhäusern. Eltern, die ihre Kinder an Privatschulen schicken, haben durchschnittlich ein höheres Einkommen und ihnen ist die Bildung ihrer Kinder wichtig. Gerade in "Waldorfhaushalten" kommt es häufiger vor, dass sich Mütter als Hausfrauen um die Kinder kümmeen und es wird weniger fern gesehen. Dies sind alles Gründe, die die Wahrscheinlichkeit für einen guten Abschluss erhöhen. Also kann die Freie Schule Albris nicht unbedingt beanspruchen, dass sie für den besseren Bildungserfolg verantwortlich ist. Weitere Infos zu solchen Problemen mit der Vergleichbarkeit findet man z.B. hier.

Außerdem sollte man bedenken, dass die Schüler an der freien Schule Albris alle Abschlüsse erst in der 13. Klasse machen. Das bedeutet, dass zumindest für Hauptschulabschluss und Mittlere Reife viel mehr Zeit zur Verfügung ist um den geforderten Stoff zu lernen, als an staatlichen Schulen.

Das größte Problem an dieser Statistik ist aber, dass die Freie Schule Albris die Möglichkeit hat, Schüler ohne besondere Gründen rauszuschmeißen. Ich habe mehrere Fälle mitbekommen, bei denen Schüler unter vorgeschobenen Gründen von der Schule gegangen wurden. Stellen die Lehrer beispielsweise  fest, dass ein Schüler Probleme mit dem Stoff für den angestrebten Abschluss hat, könnte die Schule den Schüler unter fadenscheinigen Gründen hinauswerfen. Schüler, die die Schule vorzeitig verlassen tauchen nicht in obiger Statistik auf, denn sie haben ja weder einen staatlich anerkannten, noch einen "Internen" Abschluss. An staatlichen Schulen können Schüler nur in Ausnahmefällen von der Schule fliegen, auf keinen Fall wegen schlechter Leistungen.

Die Frage bleibt also offen, was uns diese Statistik sagen will.

Ergänzung vom 21.07.2012:
Anscheinend tauchen in dieser Statistik nicht die Schüler auf, die in der Freien Heilpädagogischen Tagesstätte in Elmatried unterrichtet werden. Ein schöner Trick, um die Statistik schön aussehen zu lassen.

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Dienstag, 10. Juli 2012

Freie Schule Albris behauptet weiterhin unwahre Tatsachen

Mein Brief an die Freie Schule Albris ist bereits am 07. Juli angekommen. Ich habe einen Einlieferungsbeleg mit der Unterschrift des Geschäftsführers. Wie zu erwarten war wurden die falschen Behauptungen nicht von der Website entfernt. Auch eine Antwort habe ich bisher nicht bekommen.

In meinen Augen ist die Freie Schule Albris unfähig mit Kritik umzugehen. Es wird geprüft, ob man juristisch gegen die Kritiker vorgehen kann und es werden falsche Tatsachen über die Kritiker behauptet. Aber bisher konnte keiner der Vorwürfe aus dem Weg geräumt werden obwohl die Schule versucht alles herunterzuspielen.

Ich frage mich, warum ich eigentlich so sachlich schreibe. Warum erzähle ich hier eigentlich nicht irgendwelche Lügenmärchen über den Geschäftsführer und den Vorstand und den Gründer der Freien Schule Albris - der Überschrift angemessen*? Ach richtig - weil es mir darum geht über einen Misstand aufzuklären und nicht um irgendwem persönlich zu schaden.

Aber mehr zu meiner Motivation die Freie Schule Albris zu kritisieren hier in den nächsten Tagen.

Nachtrag vom 18.07.2012:
Inzwischen hat die Freie Schule Albris den Text über mich auf ihrer Website minimal geändert. Dadurch gewann der Text allerdings leider nicht an Wahrheitsgehalt. Statt einem Poetry-Wettbewerb ist jetzt die Rede von einer Band-Probe. Die falsche Behauptung, dass ich für die Veranstaltung (welche auch immer) um Befreiung vom Unterricht gebeten habe, wurde nicht geändert.
Zum Beispiel hatten wir einem im Internet gegen die Freie Schule Albris bloggenden ehemaligen Schüler seinerzeit wiederholt die Beurlaubung von laufenden Schulverpflichtungen wegen Proben seiner Hobby-Band versagt. Er hatte sich dann aber für seine Teilnahme und damit gegen die Schule entschieden. Die Gegenseitigkeit solchen Respekts ist dann wohl doch eine Frage der Reife.
(Hervorhebung von mir)

Gestern bekam ich nun auch noch einen Brief von der Freien Schule Albris. Darin wird unter anderem auf die Änderung der Website hingewiesen (Ob die Änderung auch der Allgäuer Zeitung mitgeteilt wurde wird nicht erwähnt). Komischerweise ist aber im Brief nicht die Rede von einer Probe, sondern von einem Konzert (was ja richtig wäre). Allerdings ist der Brief in diesem Punkt so schwammig formuliert, dass er unterschiedlich interpretiert werden kann. Des weiteren enthält der Brief ein Gesprächsangebot. Ob und wie ich darauf eingehen werde weiß ich momentan noch nicht.

*Anmerkung: Die Überschrift dieses Posts habe ich geändert. Die vorherige Überschrift war: "Freie Schule Albris wurde von einem Alien gegründet"

Vergleiche auch:

Es scheinen nur noch Lügen zu helfen


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Samstag, 7. Juli 2012

An alle Ehemaligen der Freien Schule Albris

In den Kommentaren zum Thema Freie Schule Albris (hier und hier) kann man sehen, dass es doch einige gibt, die Kritik an der Schule zu äußern haben. Es handelt sich also nicht um einige wenige, die im Internet ihren "persönlichen Frust" raus lassen, sondern viele Ehemalige, die das System der freien Schule Albris kritisieren. Damit dies auch in der Öffentlichkeit und von der Schule so wahrgenommen wird wäre es hilfreich, wenn die ehemaligen Schüler / Lehrer / Eltern auch ihre Meinung schreiben (anonym oder unter dem echten Namen). Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten und ich würde auch anbieten Beiträge hier im Blog zu veröffentlichen, solange darin keine falschen Behauptungen, Beleidigungen usw. vorhanden sind.

Ich freue mich über Emails an info@lukas-boehnlein.de


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Freitag, 6. Juli 2012

Es scheinen nur noch Lügen zu helfen

Die Freie Schule Albris wirft ihren Kritikern vor, dass diese ihre Kritik anonym äußern.
Wie das in der virtuellen Welt des Internet so ist: Alle diese Äußerungen bleiben anonym. Als ob die Äußerung von Meinungen hierzulande verboten wäre.
Meines Wissens bin ich der einzige, der Kritik gegen die Freie Schule Albris unter vollem Namen veröffentlicht. Nun verbreitet die Schule auf ihrer Website falsche Behauptungen über mich. Dies hat sie anscheinend inzwischen nötig, um die Kritik abzuwerten. Damit bestätigt die Schule, dass die anonymen Kritiker zu recht anonym sind. Wer von seinen Kritikern Fairness fordert sollte selbst fair bleiben. Ich habe heute einen Brief an die Schule geschrieben, den ich hier als Gegendarstellung in Auszügen veröffentlichen möchte. An die Mitleser von der Freien Schule Albris: Sie bekommen den Brief noch in den nächsten Tagen als Einschreiben.

Sehr geehrte Damen und Herren,
Auf Ihrer Internetpräsenz haben Sie einen Brief der Schulleitungskonferenz an Herrn XYZ von der Allgäuer Zeitung veröffentlicht (...)
In diesem Brief schreibt die Schulleitungskonferenz folgendes:
„Andererseits gibt es sicher Betroffene, die in den vergangenen Jahrzehnten an
der Freien Schule Albris auch wohl negativ bewertete Erlebnisse hatten. Einem
im Internet gegen die Freie Schule Albris bloggenden ehemaligen Schüler hatten
wir zum Beispiel die Beurlaubung von laufenden Schulverpflichtungen zur
wiederholten Teilnahme an einem Poetry-Wettbewerb versagt. Er hat sich dann
für seine Teilnahme und damit gegen die Schule entschieden. Solche
Entscheidungen müssen wir respektieren. Die Gegenseitigkeit solchen Respekts
ist dann wohl doch eine Frage der Reife.“
Da ich der einzige ehemalige Schüler Ihrer Schule bin, der aktuell kritisch und nicht anonym über Ihre Schule bloggt, kann ich wohl davon ausgehen, dass ich in dem Text gemeint sein soll. Falls ich gemeint bin, fordere ich Sie dazu auf, diesen Absatz überall wo er veröffentlicht wurde ersatzlos zu streichen und auch der Allgäuer Zeitung eine geänderte Fassung zukommen zu lassen, da er erstens unwahr ist und zweitens gegen mein Recht auf Informelle Selbstbestimmung verstößt. Ich verbitte es mir, dass Sie unwahre Behauptungen über mich verbreiten, die dazu geeignet sind meine Ruf zu schädigen und dazu dienen die Kritik an Ihrer Institution als ungerechtfertigt ab zu tun.
Der Text entspricht in folgenden Punkten nicht der Wahrheit:
  • Es handelte sich nur um eine einzige Veranstaltung.
  • Diese Veranstaltung war kein Poetry-Wettbewerb, sondern ein Konzert meiner Band Homosapienz
  • Dieses Konzert war nicht während laufenden Schulverpflichtungen, sondern Freitag Abend um 20 Uhr. Deshalb habe ich natürlich auch nie um eine Beurlaubung gebeten, weil ich für private Unternehmungen in meiner Freizeit nicht um Erlaubnis bitten muss. 
  • Ihr Text erweckt den Eindruck, dieser Vorfall wäre der Grund dafür, dass ich kritisch über Ihre Schule schreibe. Dies ist nicht der Fall, höchstens einer von vielen Kritikpunkten. Die inhaltlichen Auseinandersetzungen zwischen Lehrern Ihrer Schule und mir begannen schon einige Jahre vor diesem Vorfall.

(...) Sollte in obigem Text jemand anderes gemeint sein, dann fordere ich Sie zumindest dazu auf, den Text so zu formulieren, dass keine Verwechslung mit mir möglich ist. So wie der Text momentan formuliert ist kann jeder über eine Suchmaschine darauf kommen, dass ich gemeint sein muss.
Mit freundlichen Grüßen,
Lukas Böhnlein
PS.: Ich behalte mir vor den Wortlaut dieses Schreibens öffentlich zu machen.

Schriftliche* Beweise für meine Fassung, die ich hier im Blog veröffentlichen könnte, gibt es nicht. Wer nun recht hat, oder ob die "Wahrheit irgendwo in der Mitte" liegt, mag jeder selbst überlegen. Als Gedankenanregung: Man könnte ja mal recherchieren, welche Poetry-Wettbewerbe es 2005 in Kempten gab, die Vormittags oder am frühern Nachmittag stattfanden.

Ich behalte mir vor diesen Artikel jederzeit wieder zu löschen oder Teile zu entfernen, da er persönliche Details über mich enthält.

Die kursiven Wörter in diesem Absatz wurden von mir am 19.07.2012 ergänzt.

Siehe auch: Freie Schule Albris behauptet weiterhin unwahre Tatsachen


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