Nach längerem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen, meine alten Schulhefte von der damaligen Freien Waldorfschule Kempten zu digitalisieren und hier online zur Verfügung zu stellen. Getreu dem immer wieder genannten Satz der Freien Schule Albris "Sehen lassen gilt!" möchte ich auf diese Weise einen Einblick in den Unterricht und die dort vermittelten Inhalte geben. Ich bin der Meinung, dass der Unterricht doch etwas entscheidender für die Wahl einer Schule sein sollte, als die Gebäude, in denen der Unterricht stattfindet. Eine Meinung kann sich dazu dann jeder selber bilden.
Ich werde die Hefte nach und nach als PDF-Dateien online stellen und auf einer Übersichtsseite verlinken. Bei der Veröffentlichung werde ich nicht chronologisch vorgehen, denn ich möchte schon relativ bald Hefte von verschiedenen Jahrgängen zur Verfügung stellen.
Heute beginne ich mit einem Geschichtsheft aus der 5. Klasse, welches mit der Sage von Atlantis losgeht:
Geschichte: 5. Klasse, Freie Waldorfschule Kempten
Nachtrag (23:53 Uhr):
Die Hefte spiegeln selbstverständlich nur einen Teil des Unterrichts wieder. Bestimmte Inhalte wurden nur Mündlich vermittelt und wurden nicht schriftlich im Epochenheft verewigt. Diese "Mündlichen" Inhalte kann ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr wiedergeben: natürlich habe ich vieles vergessen, manche Erinnerungen haben sich vielleicht im laufe der Zeit verändert, die Aussagekraft wäre nicht gegeben, da man mir berechtigter Weise die zwei ersten Gründe vorwerfen könnte.
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Du hast gegen Ende eine Seite zweimal eingescannt, kann es sein, daß dafür eine Seite fehlt?
AntwortenLöschenErste Eindrücke muß ich erstmal sortieren... Die Bilder zwischen den Texten ähneln verdammt stark unserem Religionsunterricht und dem Kindergottesdienst von früher. Ansonsten ein in dieser Form ungewohnter Mischmasch aus richtigen geschichtlichen Fakten, mega-salbungsvoller Sprache und Märchenstunde à la Altes Testament... Für mich am allerwenigsten nachvollziehbar ist dieses Ahura-Mazdao-Gedicht-Gebet. Sowas würde zu so modernen Kulten wie den Wicca oder den Bahai passen. Andererseits kriegt man aber auch einen Spiegel vorgehalten, was einem die Bibel teils so vermittelt, das ist ja auch nicht viel anders... Verrückt find ich nur, daß das komische Gebet da schon das komplette Kapitel über Persien bildet. Was will das ganze eigentlich sein? Geschichtsunterricht kann es kaum ernsthaft sein. Religion? Und wenn, was für eine?
Naja, soweit mal die ersten Eindrücke...
Andreas
Hab das mit den 2 Seiten auch gemerkt. Es fehlt aber keine Seite. Hoffe das ist nicht so schlimm. Werde in Zukunft die "Scan-Technik" etwas verbessern, so dass es schneller geht.
AntwortenLöschenNa ich würde sagen, die Ähnlichkeiten mit dem Wicca-Kult kommen nicht von ungefähr. Die Anthroposophie hat sich aus der Theosophie entwickelt, welche man ebenfalls als Vorläufer der Wicca sehen muss. Rudolf Steiner war schließlich auch Sekretär der Berliner Loge der Deutschen Theosophischen Gesellschaft.
AntwortenLöschenWikipedia:
AntwortenLöschen"Die Glaubensinhalte im Wicca besitzen teilweise Ähnlichkeiten mit Vorstellungen, wie sie im Neuplatonismus, der christlichen Mystik, der jüdischen Mystik (Kabbala) und der islamischen Mystik (Sufismus), im Hinduismus (Advaita Vedanta), Buddhismus (Tantra, Zen) und Taoismus sowie in der Theosophie und Anthroposophie zu finden sind."
Dazu muss man aber wissen, dass er sich spätestens dann, als die Theosophen angefangen haben einen indischen Jungen (Krischnamutri) als die Wiedergeburt von Christus anzuerkennen, da heraus getreten ist. So ist dann die Anthrogesellschaft überhaupt entstanden.
AntwortenLöschenAber ich würde dieses Gedicht eh nicht unbedingt mit Steiner verbinden. Das hat ja Dein Lehrer, Lukas, selber ausgewählt. Oder vielleicht sogar geschrieben? Oder ist es vielleicht sogar von Sigurd Böhm persönlich??? Könnte ich mir bei der Schule sehr gut vorstellen, da ja so ziemlich alle Theaterspiele, Gedichte und sogar Zitate Steiners von Böhm "angepasst" werden.
Zitat von http://wiki.anthroposophie.net/Zarathustra:
Löschen"Das erste Auftreten Zarathustras in der nachatlantischen Zeit fällt nach Angaben Rudolf Steiners in das 7. vorchristliche Jahrtausend, liegt als noch vor der eigentlichen urpersischen Zeit, die erst 5067 v.Chr. begann. (...). Die äußere historische Forschung schließt sich dieser Ansicht derzeit nicht an und verlegt sein Wirken in viel spätere Zeiten (mehr dazu unter Wikipedia:Zarathustra).
Im 6. Jh.v.Chr. wurde Zarathustra als Nazaratos oder Zaratas wiedergeboren und war in dieser Inkarnation der Lehrer des Pythagoras.
Zarathustra gab eine kosmische Lehre von Licht und Finsternis, von Gut und Böse, die noch nicht den Begriff der menschlichen Schuld enthielt, der erst durch das hebräische Volk entwickelt wurde. Aus Zeruana Akarana, der unerschaffenen Zeit, die äußerlich durch den Zodiak, den Tierkreis repräsentiert wird, sind die zwei Prinzipien von Licht und Finsternis hervorgetreten: Ahura Mazdao und Ahriman."
Ahura Mazdao ist demnach wohl schon etwas aus der Steinerschen Lehre. Das Gedicht konnte ich im Internet nicht finden, könnte also durchaus von Sigurd Böhm oder einem Lehrer der Freien Schule Albris sein.
Ja, dass Ahura Mazdao mit dem zu tun hat, worüber Steiner so hier und dort sprach, ist klar. Eine Sammlung davon, was Sigurd Böhm umgedichtet hat, wäre aber noch interessanter :-)
AntwortenLöschenSchöne Ferien euch.
Die Steiner Gesamtausgabe ist ja komplett online verfügbar. Demnach müsste man das Gedicht ja finden, wenn es von Steiner wäre. Also ist es von jemand anderem. Ob es von Sigurd Böhm ist wäre interessant zu wissen.
LöschenHallo Lukas, wenn das Gedicht nicht von Steiner ist sondern von Böhm oder Lehrern, dann haben die wohl auch ein Urherrecht daran. Soweit ich weiß gilt das Urheberrecht noch 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Wenn Dir der Urheber ans Bein pinkeln will, kann das vielleicht teuer werden. Kann glaube ich auch strafbar sein. Was meinst Du?
AntwortenLöschenIch würde sagen, dass der Urheber des Textes diesen frei für die Bildung zur Verfügung gestellt. Wäre dies nicht der Fall, so hätte ja der Lehrer die ganze Klasse zu einer Straftat gezwungen, indem er sie diesen Text von der Tafel abschreiben ließ.
LöschenDas ist gut! :D ... wäre aber an dieser Schule nicht neu, dass man Schüler zu Straftaten "zwingt", indem sie nach der Jugendakademie andere Schüler beeinflussen.
LöschenSicher. Aber der Blog hier ist wohl keine Schule oder?
AntwortenLöschenIch habe darüber schon nachgedacht, bevor ich das Heft veröffentlicht habe. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das rechtlich ok ist. Ich möchte dies hier nicht weiter begründen.
AntwortenLöschenSchon gut. Wollen hier ja auch keine juristische Diskussion führen. Obwohl mich Deine Überlegungen schon interessieren würden, denn was ich bei Wikipedia so dazu gelesen habe, scheint das ein kompliziertes Gebiet mit Haken und Ösen zu sein. Nun ja, ich find Dein Schulheft interessant und kann mir vorstellen, dass die Schüler die Geschichten spannend fanden. Jedenfalls nicht so eine für Schüler in der 5. nervige Daten und Faktenkeule.
AntwortenLöschenIch möchte hier im Blog keine juristische Diskussion führen.
LöschenDaten und Fakten sind zwar vielleicht manchmal nervig, aber das darf kein Grund sein sich Fakten zu verschließen. Ich finde auch nicht, dass man nur Jahreszahlen auswendig lernen, sondern dass man Geschichtliche Zusammenhänge verstehen sollte.
Ja, Daten und Fakten sind eine sehr nervige Angelegenheit, vor allem für die Freie Schule Albris und ihre Liebhaber. Das merken wir ja bei unserer Arbeit.
LöschenDaten und Fakten will keiner haben. Alle wollen tanzen, singen und spielen. Dabei noch ganz viel Lachen.
Tanzen, Singen und Spielen sind ja sehr schön, allerdings nicht an der Stelle wo Daten und Fakten angeschaut werden sollten.
Wenn man jetzt auf das Thema der 5. Klasse schaut, dann ist da die Faktenkeule sicherlich verkehrt, aber ebenso verkehrt ist eine völlig weltfremde und einseitige Erziehung, die am Ende nur die Sehnsucht weckt einer besonderen Gemeinschaft angehören zu wollen.
Nach diesem Heft würde ich das aber nicht beurteilen wollen. Da wäre es sehr interessant die Fortsetzung zu erleben.
Ich finde, als fünftklässler ist man durchaus in der Lage fakten zu lernen. Die Fortsetzung folgt, wie bereits angekündigt.
LöschenNa keiner hat gesagt, dass man als 5.Klässler keiner Fakten lernen sollte. Natürlich sollte man das, nur nicht in der Form einer Doktorarbeit. Kindergerecht eben.
AntwortenLöschen"Wenn man jetzt auf das Thema der 5. Klasse schaut, dann ist da die Faktenkeule sicherlich verkehrt,"
LöschenWenn mit "Faktenkeule" eine Doktorarbeit gemeint ist, dann gebe ich dir recht, dass das verkehrt ist, für dieses Alter. Aber die Frage bleibt, was denn Kindgerecht ist? Was Steiner sagt, wann das Kind bereit dazu ist? Meiner Meinung nach nicht.
ja, so war das mit der "Faktenkeule" gemeint.
LöschenWer meint irgendeinem "Guru" nachzulaufen und das zu tun, was er sagt, der ist gefährlich für die Allgemeinheit. Also sollte man die Pädagogik, egal von wem sie kommt, selber nachvollziehen und erklären können, bevor man sie anwendet.
hast du mal darüber nachgedacht,warum manche themen nur mündlich vermittelt werden ? und welche ?
AntwortenLöschenwo sind jetzt die anderen Epochenhefte? Ich finde nichts, und mich interessiert das brennend
AntwortenLöschenAch so, und Danke fürs Hochstellen nebenbei
Die Tatsache ist, dass ich als Kind eine Menge Bücher über die Antarktis gelesen habe. Meine Erinnerungen an eine Kreuzfahrt zum Nordpol haben mich dazu inspiriert, ein Lied über die ökologische Situation auf dem Planeten zu schreiben. Es hat mir Freude gemacht. Wenn du nie auf der Expedition warst click here . Denn es ist eine Kreuzfahrt, die Ihr Verständnis der Welt komplett verändern wird.
AntwortenLöschenDie Links zu den Epochenheften funktionieren nicht mehr. Könntest du da noch einmal drübersehen.
AntwortenLöschenDas bewertung bachelorarbeit ist für viele Studenten ein entscheidender Schritt. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Ihre Abschlussarbeit den akademischen Standards entspricht und gründlich auf Struktur, Inhalt und Originalität geprüft wird, damit Sie das nötige Selbstvertrauen haben, um erfolgreich zu sein.
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